Wohnmobilreise alleine mit 1-jährigem

Ich war mal wieder unterwegs. Diesmal mit einem Wohnmobil und meinem 1(,5) jährigem Sohn.
Wir sind vor ca. einem Jahr zufällig an ein etwas älteres Wohnmobil gekommen. Für mich stand relativ schnell der Entschluss fest, dass ich mit diesem Wohnmobil zusammen mit meinen Kindern was erleben möchte. Da damals unser kleiner Sohn erst 2 Monate alt war, sind wir alleine losgezogen.

Nach längerer Suche nach einem Campingplatz der auch für Kinder geeignet ist bin ich auf den Mohrenhof in Geslau gestoßen. Laut Website schien es mir hier ein breites Spielangebot zu geben, also perfekt für uns.

Der Campingplatz liegt fast 200km von unserem Zuhause entfernt. Eine ganz schöne Reise mit einem Wohnmobil das max. 120km/h fährt und keine Klima hat. Die Freude allerdings ganz vorne sitzen zu dürfen ist bei den Kindern immer so riesig, dass die Fahrten meist nicht wirklich so schlimm sind.

Die Packliste

✔️Trinkwasser + Fläschchen
✔️ Sonnencreme Kinder
✔️ Schnullerbox + Schnuller
✔️ Picknickdecke
✔️ Lätzchen
✔️ Sonnenhut
✔️ Spielzeugkiste mit dem Lieblingsspielzeug
✔️ Windeln
✔️ Feuchttücher
✔️ Handtücher
✔️ Laufrad
✔️ Stuhl für den Kleinen
✔️ Volle Gasflasche – für Heizung
✔️ Fahrrad + Anhänger
✔️ Corona FFP2 Masken
✔️ Schwimmwindel
✔️ Mückenspray
✔️ Pastiklöffel
✔️ Gläschen – Babybrei
✔️ Kleidung
✔️ Schlafanzüge
✔️ Schnurr + Wäscheklammer

Die Ankunft

Nachdem wir gekommen sind ging alles mit dem einchecken ganz schnell. Wir hatten einen Panorama platzt was wirklich sehr schön war, allerdings den Nachteil hatte, dass wir relativ weit bis zum nächsten Sanitärhaus hatten.
Der stressige Part war dann das Aufbauen. Stühle raus, Markise, Bett machen, Fahrrad abschnallen, Fahrradanhänger aufbauen usw. und dabei immer darauf achten, dass der kleine mit seinem Vierrad nicht ausbüchst oder in ein fremdes Wohnmobil krabbelt und dort fremde Kekse verputzt. 🍪

Da wir nicht das beste Wetter bei der Ankunft hatten, sind wir zuerst zum Indoorspielplatz. Da ist in einer großen Halle ein Spielgerät aufgebaut inkl. Rutsche und noch ein paar Turnmöglichkeiten. Leider ist dort alles mit Schottersteinen aufgefüllt, die einen staubigen Film hinterlassen. Vor allem bei Kindern die noch auf allen vieren unterwegs sind sehen diese schnell sehr schmutzig aus.

Gleich nebenan ist der Bauernhof. Dort kann man sich zu jeder Zeit die Tiere ansehen. Jeden Abend geht die Bäuerin mit den Kindern über den Hof und füttert die Tiere. Hierbei dürfen auch die Kinder die Kühe mit frischem Heu füttern. Danach geht es weiter zu den Ponys. Hier heißt es dann meist Stall sauber machen und ebenfalls neues Heu auslegen. Vor allem für jüngere Mädchen schien mir das, dass absolute Highlight zu sein. (Nach dem Ponyreiten).
Weiter geht es dann zu den Hühnern, welche auch gefüttert werden wollen ehe zuletzt die Hasen dran kommen die, ganz überrauschend auch gefüttert werden wollen.
Gefühlt fand mein Sohn das ganz zwar interessant konnte aber bei den meisten Sachen noch nicht so richtig mitmachen. Spoiler: Ich war vor einigen Tagen nochmal mit beiden Kindern da. Hier merkte man, dass der große der jetzt ein Jahr älter ist, also 2,5 Jahre, deutlich mehr mitmachen konnte und viel autonomer agieren kann bei den ganzen Aktivitäten.

Abendroutine

Ach da war ja was. Wir waren noch schmutzig vom unserem Ausflug zum Indoorspielplatz und mittlerweile ist es auch schon Abend geworden.
Bei unserem Campingplatz gab es eine wirklich tolle Familiendusche in der wir uns beide Duschen konnte und uns soweit auch bettfertig gemacht haben.


Da ich mir nicht vorstellen konnte wie ich ein Abendessen machen soll und gleichzeitig auf ihn aufpassen habe ich mich praktischerweise dazu entschieden essen zu gehen. Bei dem Campingplatz lag das Restaurant direkt am See und wir hatten außen einen Tisch. Das Essen war Stress pur. 2-3 Pommes hat er gegessen aber dann wollte er wieder wegflitzen. Auf jeden Fall nicht mehr am Tisch sitzen das hat er mir lautstark zu verstehen gegeben. Also Essen schnell reinwürgen dabei aufpassen das er nicht in Richtig See rennt. 😬
Dann noch schnell bezahlen…. Warten auf das Zahlen mit Kindern eh das schlimmste.
Also ich würde beim nächsten Mal eher was zum Essen beim Wohnmobil machen. Alleine ist essen gehen in dem alter doch zu stressig und macht keinen Spaß.

Übernachten mit einem Baby/ Kleinkind im Wohnmobil

Bis hierhin war alles ganz lustig. Der Tag war zwar anstrengend des Todes, da man zu jeder Zeit die komplette Verantwortung hat. Selbst beim Gang aufs Klo oder zum Duschen o.ä. war er immer 24/7 bei mir.
Aber so richtig Angst hatte ich eigentlich vor der Übernachtung. Wird er schlafen im Wohnmobil? Komme ich zum schlafen?
Wir waren deutlich länger wach als normalerweise. Eigentlich geht er so um 19:00 ins Bett. Wir haben es um 21:00 versucht schlafen zu gehen.
Es hat erstaunlich gut geklappt. Ich hatte mich mit ihm ins Bett gelegt und noch ein Buch gelesen und dann das Licht ausgemacht. Er hat zwar noch 2-3 mal versucht es wieder anzumachen, aber danach war Ruhe… Naja fast er hatte mir ganz leise immer mal wieder Dinge vom Tag erzählt ehe er dann eingeschlafen ist. Das war ein richtig schöner und vertrauter Moment.
Die Nacht selbst lief sehr sehr viel besser als ich es mir vorgestellt habe. Er wurde kein einziges Mal wach, dafür war er der Meinung, dass um 5:30 die Nacht vorbei ist und wir doch jetzt aufstehen sollten. (Allerdings muss ich dazu sagen, dass er diese Meinung auch sehr oft zuhause vertritt 😏)

Der Morgen und der Tag

Der Morgen war eigentlich relativ stressfrei. Ich hatte zwar darauf verzichtet mir langwierig einen Kaffee mit der Bialetti zu zaubern um seinen Geduldsfaden nicht über Gebühr zu beanspruchen, aber sonst lief alles reibungslos. Auch der restliche Tag verging dank des wirklich breiten Angebots des Campingplatzes kein Problem. Ich erspare es mir hier alles aufzulisten was man dort unternehmen kann, da die Webseite des Platzes hier eigentlich relativ gut ist.

Abreise

Die Abreise ist dann schon wieder der etwas stressigere Part. Ähnlich wie beim Aufbau war es immer ein Spagat alles wieder einzuräumen und gleichzeitig ein Auge auf ihn zu haben. Man hat bei einer Wohnmobilreise doch immer einiges zu verstauen und aufzuräumen.

Fazit…und was würde ich anders machen

Außer der Tatsache, dass ich vielleicht nicht mehr mit einem Kleinkind alleine essen gehen würde gibt es eigentlich nichts was ich nicht mehr machen würde. Es war eine sehr schöne und intensive Zeit zusammen. Man wächst hier nochmal deutlich stärker zusammen und bekommt nochmal ein ganz anderes Gefühl für das Kind.
Ich kann es eigentlich, trotz der teilweise auch nervigen Phasen, jedem empfehlen so etwas mal zu machen. Es wird zwar sicher kein Urlaub zu entspannen. Aber dafür zerrt man im Nachgang noch unfassbar lange von der Erfahrung und dem Gefühl.

Geeignetes Alter

Wie oben schon geschrieben war unser Sohn hier 1,5 Jahre alt und ich war heuer nochmal mit ihm dort als er knapp 3 Jahre alt war. Er konnte natürlich mit 3 Jahren schon ein bisschen autonomer unterwegs sein, jedoch fand ich auch, dass bereits mit 1,5 Jahren schon sehr viel dabei war für ihn. Vor allem der Bauernhof mit seinen Tieren und der Adventure Park.

Stresslevel Eltern

Uff.. Alleine eine solche Campingreise zu machen ist schon wirklich stressig.
Als Vergleich hatte ich mittlerweile den gleichen Urlaub mit zwei Erwachsenen da ist es schon deutlich stressfreier und man hat auch mal Momente alleine.

Preis

Ich hatte für die beiden Nächte knapp 60€ bezahlt. Für einen Campingplatz schon relativ viel, aber in Anbetracht des Angebotes finde ich den Preis noch durchaus gerechtfertigt.

Vorbereitungsaufwand

Man kann die Sachen im Wohnmobil relativ gut vorbereiten, allerdings braucht man auch unfassbar vieles an das man denken muss im Vergleich zu einer Hotelreise. Die Packliste von oben habe ich mir in die Erinnerungsapp gespeichert und zieh sie immer wieder bei Ausflügen heran. Das nimmt die Angst und das Gefühl immer etwas vergessen zu haben.

Nachwehen

Ich habe zuhause gemerkt, dass ich die Tage darauf sehr viel entspannt war. Gefühlt konnte mich nichts mehr aus der Ruhe bringen. Hatte er mich gebrochen im Urlaub? 😁
Generell hatte ich das Gefühl, dass wir nochmal sehr viel mehr zusammengewachsen sind in dem Urlaub. Man baut nochmal ganz anders eine Beziehung auf, wenn man eine solche Reise alleine mit seinen Kindern unternimmt.

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner